Gerald Knaus: 'Tödliche Grenzen, humane Kontrolle - Welche Migrationspolitik brauchen wir?'

Gerald KnausGerald Knaus ist ein österreichischer Sozialwissenschaftler und Migrationsforscher. Er ist Mitgründer und Vorsitzender der Denkfabrik Europäische Stabilitätsinitiative (ESI).

In seinem Vortrag untersucht Gerald Knaus die tödlichen und inhumanen Grenzen Europas und das Versagen der EU in ihrer Migrationspolitik. Durch die Verbindung von empirischen Belegen und Ethik hinterfragt er die Behauptung von Rechtspopulisten, dass irreguläre Migration eine existentielle Gefahr darstellt und dass die Kontrolle dieser Migration notwendigerweise zu „hässlichen Bildern“ führt, einem Euphemismus für blanke Gewalt an den Grenzen. Gleichzeitig präsentiert Knaus moralisch vertretbare Argumente für die Reduzierung irregulärer Migration und betont die Notwendigkeit von auf beidseitigen Interessen beruhenden Migrationsabkommen.

1999 wurde Knaus Mitbegründer der European Stability Initiative, einer liberalen Denkfabrik in Sarajevo, die für Migrationskonzepte bekannt ist. Er unterrichtete Wirtschaftslehre an der Staatlichen Universität von Czernowitz in der Ukraine und arbeitete fünf Jahre lang für verschiedene NGOs und internationale Organisationen in Bosnien. Er war Direktor der Lessons Learned and Analysis Unit (LLA) der EU-Abteilung von UNMIK in Kosovo (2001–2004). Er ist Gründungsmitglied des European Council on Foreign Relations und war fünf Jahre lang Associate Fellow am Carr Center for Human Rights Policy der Harvard Kennedy School of Governance in den USA, wo er 2010/2011 zu State Building und Interventionen unterrichtete.

Knaus war von September 2018 bis Juni 2019 visiting fellow am Institut für die Wissenschaften vom Menschen (Wien) und 2016/2017 Mercator-IPC Senior Fellow in Istanbul.

Quelle: Wikipedia, Foto: Francesco Scarpa

Ort Saal Peter & Paul
Marienplatz 4
82229 Seefeld