Rückblick
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„Der Gott des Gemetzels“
Mit Sebastian Edtbauer, Ina Meling, Cornelia von Fürstenberg, Matthias Ransberger
Inszenierung: Johannes Rieder
„Der Gott des Gemetzels“ ist eines der meist gespielten Stücke der vergangenen Jahrzehnte und wurde unter der Regie von Roman Polanski erfolgreich fürs Kino verfilmt. Der Sohn von Alex und Annette Huber hat dem Sohn von Micha und Veronika Rey zwei Vorderzähne ausgeschlagen. Also beschließen die beiden Ehepaare, sich zu treffen und sich gütlich zu einigen. Was als versöhnliche Übereinkunft bei Kaffee und Kuchen beginnt, eskaliert zur verbalen Schlammschlacht, bei der alle Masken des zivilisierten Bürgertums fallen.
Niemand hat das weltbekannte Kammerspiel so auf die Bühne gebracht wie die Münchner Theatergruppe Wirtshausmannschaft: hintergründig und boshaft wie in der Originalfassung, aber auf bairisch. Fernab von Dirndl- und Lederhosenromantik verleiht die Rauheit der bairischen Sprache den Figuren eine Intensität, der man sich kaum entziehen kann. Die Eindringlichkeit dieser Inszenierung hat auch die Autorin Yasmina Reza überzeugt, die bis dahin Aufführungen in jeglicher Dialektform abgelehnt hatte.
Pressestimmen nach der Premiere im Münchner Heppel & Ettlich im April 2018:
„Bösartig und elegant - wie das Original!“ Der Klang von Heimat | Bayerischer Rundfunk
„[Es wird] fernab von bairischer Heimeligkeit […] ein herrlich amüsantes Gemetzel angerichtet.“ Süddeutsche Zeitung
„Hochkultur wird bayerisch! […] Der Beweis: Mundart kann genauso fein und scharf sein wie Hochsprache und - noch unmittelbarer.“ capriccio Kulturmagazin | Bayerischer Rundfunk
„In deftiger Mundart ist natürlich die Hülle der Hochkultur besonders dünn, doch Johannes Rieder gelingt es, einen sehr authentisch klingenden, alpennahen Zungenschlag ohne Lederhosenfolkore sprechen zu lassen.“ Abendzeitung
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